Pimaldaumen hat geschrieben:
Ich habe die Gnome-Shell mal getestet, als sie noch ziemlich buggy war, so vor einem halben oder 3/4 Jahr das hat mir eher nicht zugesagt.
Vielleicht verstehe ich was falsch, aber das Verhalten einer Shell sollte nicht ausschlaggebend sein.
Da ich selbst kein GNOME nutze, bin ich da natürlich unbelastet.
Bei mir läuft KDE3 und das bietet Default das Programm konsole, um damit eine Shell der Wahl zu nutzen. Bei mir ist das die tcsh und bei vielen anderen inzwischen die bash. Das ist konsole aber egal und natürlich kann mit einem einfachen Aufruf auch gewechselt werden.
Zusätzlich gibt es ein Programm, das nennt sich Terminal oder X-Terminal und funktioniert ähnlich wie konsole.
Bei mir ist nun zum Beispiel auch LX-Terminal, das entsprechende Tool aus LXDE installiert und auch hier geht es lediglich um die grafische Darstellung einer Shell in einem Fenster. Welche das ist, ist dem Programm egal.
Wie gesagt, keine Ahnung, was da nun bei GNOME spezielles mit der Shell läuft, aber es kann kein Grund sein, es nicht zu mögen oder deshalb zu wechseln.
Selbst, wenn es gar kein solches Programm zur Darstellung einer Shell gibt, kann doch einfach "am grafischen Login vorbei" auf eine der anderen Konsolen gewechselt werden und hier die Shell direkt, also ohne zusätzliche Grafik benutzt werden. Das mache ich sehr oft so und schalte bei Bedarf einfach zur Shell und dann wieder zurück zu meinem Desktop-Environment (DE).
Es ist nicht immer leicht für einen unbedarften User wie mich, die Entwicklung der einzelnen DE zu verfolgen und zu verstehen. Seit Jahren nutze ich nur KDE3 intensiv und alles andere sehe ich mir vielleicht gelegentlich mal an, um die Entwicklungsrichtung zu betrachten.
Mir erscheinen KDE4 und GNOME und inzwischen auch XFCE ziemlich überladen, teilweise noch schmlimmer als mein KDE3. Da werden eine ganze Reihe von Aufgaben, die eigentlich ins Betriebssystem gehören, mit neuen, zusätzlichen Prozessen in dem DE realisiert. Dabei werden die Anforderungen an die benutzten Applikationen immer präziser und deshalb gibt es dann QT4 oder GTK2 Versionen des gleichen Programmes, um es in die jeweilige Umgebung besser einpassen zu können. Dabei geht es um solche Dinge, wie die Darstellung des Dateibaumes und der Ordner, die Integration von Icon-Theman und so weiter. Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, hier dermaßen viel Energie zu investieren.
Auf der anderen Seite gibt es dann eine ganze Reihe von Versuchen, einen gegenteiligen Trend zu setzen und minimalistische, flotte und trotzdem funktionelle DE zu etablieren. Am besten davon hat mir LXDE gefallen und ist vielleicht am weitesten gediehen.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, gar kein echtes DE zu nutzen und nur einen Fenstermanager einzusetzen, fluxbox, e17 etwa.
Darüber bin ich sehr froh, dass wir Nutzer von Freien Systemen hier eine so große Auswahl haben und uns aussuchen können, was uns am ehesten liegt.
Nun versetze ich mich in die Lage von Ubuntu, die bisher in der Default-Installation und Live-Version auf GNOME setzten.
Vielleicht geht man davon aus, einem interessenten, der von all den Zusammenhängen nichts weiß und bislang nur in seinem Microsoft System gefangen war, eine schöne, bedienbare Oberfläche zu präsentieren, die ihn nicht überfordert, die einfach zu bedienen ist und dabei auch noch flott ist. Es brauchen keine großen Ansprüche an Integration und Konfigurierbarkeit gestellt zu werden, Dinge, die bei einem ersten Betrachten die meisten Anwender ohnehin nicht zu würdigen wissen. Sie kennen das schließlich von ihrem Microsoft System auch nicht.
Da könnte ich mir allein schon aus diesem Grund vorstellen, dass die Ubuntunten sich für eine neue, eigene Version einer grafischen Oberfläche entscheiden. Das macht vielleicht gerade vor dem Hintergrund des eben Gesagten einen echten Sinn.
Entscheidend bleibt aber, dass sie uns damit doch nicht die Wahl verstellen, was wir denn schließlich auf dem installierten System benutzen möchten und da sind wir ja nicht festgelegt und können wechseln oder auch mehrere DE gleichzeitig installieren und benutzen. Gerade mit Ubuntu geht das sehr einfach.
Es ist vollkommen ohne Frage (sofern es nicht irgendeinen Streit gibt), dass GNOME3 den Weg in das Paketsystem von Ubuntu finden wird. So wie KDE4 (leider nicht mehr KDE3) oder XFCE oder LXDE oder fluxbox oder...