Servus pit234a,
ach, es ist immer arg schwer, Dir konkret (mit Zitaten an der richtigen Stelle) zu antworten. Auch wenn ich dies gern tun würde, ich werde das hier nur ansatzweise wieder verwirklichen können ....
Erstmal vorweg - da ich nicht weiß, wo hier dann "*BSD" vorgekommen ist. Da Dir Dragonlord darauf geantwortet hat, nehme ich mal an, daß ein *BSD bei den von "unetbootin" unterstützten OS vorkam. Die Erwähnung dort im Zusammenhang mit "unetbootin" ist (der Vollständigkeit halber) durchaus RICHTIG.
Natürlich hast Du Recht, daß ein *BSD, da es nun keinen Linux Kernel verwendet, keine Linux Distribution ist. Das hat glaube ich aber keiner behauptet ....
pit234a hat geschrieben:
früher gab es eine Liste in Wikipedia.
Gibt es dort keine mehr?
EDIT: Enfach mal gesucht ... es gibt direkt eine Liste, die sogar ein wenig aufgegliedert ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ ... ributionenKnackpunkt ist glaube ich Frage nach dem Sinn eines solchen Threads ... unter dem Aspekt, einfach einige Erfahrungen mitzuteilen oder schlicht und ergreifend, ob die entsprechende Distribution auf dem Eee XYZ funktioniert und mit welchen Einschränkungen ggf. mag das schon sinnvoll sein.
Ansonsten muß man sich einfach einen eigenen Eindruck von einer Disto verschaffen (meine persönliche Meinung) ... da ist so ein Thread ggf. ein Anhaltspunkt unter vielen.
pit234a hat geschrieben:
Wer sich damit ein klein wenig befasst, findet leicht hunderte von Links zu unterschiedlichen GNU/Linux- und auch teilweise zu anderen Linux -Distributionen.
Das ist sicherlich richtig .... wobei durchaus Unterschiede existieren, teilweise schon darin, ob die Disto überhaupt noch aktiv gepflegt wird (einige ja nicht mehr).
Ein recht informative, eindrucksvolle Auflistung in grafischer Form findet man u.a. hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... e_10_3.pngoder hier:
http://futurist.se/gldt/wp-content/uploads/gldt1012.pngpit234a hat geschrieben:
Das finde ich alles nicht sonderlich sinnvoll.
Manchmal hat es den Anschein, dass neue Distros sich finden, nur weil ganz wenige bestimmte Anwendungen dem jeweiligen Hersteller (wie soll man das nennen?) in einer anderen fehlen. Das ist doch allerdings wohl kein echter Grund für eine neue Distribution.
Die "Hersteller" sollte / könnte man doch einfach "Distributoren" nennen? Was hälst Du davon?
Na gut, daß Du offenbar am liebsten die eine "All-in-One"-Distribution hättest, ist mir aus vorangegangenen Diskussionen schon klar geworden. Sicherlich gibt es Distos, über deren Sinn man trefflich streiten kann .... andererseits wäre es mal interessant wirklich die Vor- und Nachteile aufzuschlüsseln
Persönlich sehe ich bei vielen Projekten schon einen Sinn .... ich will es mal so vergleichen: Viele regen sich darüber auf, daß irgendein Hersteller des PC ein Win7 draufpackt und dazu noch allerlei Unsinn an Software (ist ja oft bemängelt .... die sich nicht drüber aufregen, können davon profitieren oder es stört sie zumindest nicht). Die Auswirkungen sind dann - bei denen wo es nicht auf Zustimmung trifft - daß angefangen wird, Programme etc. zu deinstallieren oder gleich eine Starter Version oder eine Home Premium durch wieder ein anderes Windows zu ersetzen.
pit234a hat geschrieben:
Selbst, wenn die einzelnen Distributionen nach persönlichen Erfahrungen betrachtet und aufgeschlüsselt werden, ist das oft sehr wenig hilfreich, weil zum einen selten mehrere im Detail tatsächlich betrachtet werden und zum anderen auch jeder Anwender auf andere Dinge wert legt.
Vielleicht sollte wenigstens einiges zu jeder Distribution grundlegend erklärt werden
Vom Prinzip her zwar gut gedacht, aber dei Frage ist doch, ob man von jedem normalen User verlangen kann/will, daß er einen kleinen Fragebogen ausfüllt? Deine Fragen sind doch teils sehr komplex.
pit234a hat geschrieben:
Für mich sind folgende Punkte interessant:
-welches Linux, welche Version und mit welchen Erweiterungen durch die Distribution?
Was genau meinst Du damit? "Welches Linux, ..." = welcher Kernel, das würde die Versionsnummer mit implizieren.
Wobei diese Angabe zwar die Neugier befriedigt, aber ansonsten recht wenig hilfreich ist .... oder wer hat bitte die genauen Unterschiede zw. einem Kernel 2.6.28 und 2.6.32 oder 2.6.36 im Kopf? Niemand denke ich....
Was meinst Du mit Erweiterungen? Bezieht sich das wieder auf den Kernel und dabei auf den stock kernel von kernel.org? Auch das wird niemand wirklich so detailiert wissen.
pit234a hat geschrieben:
-GNU?
Was meinst Du wieder damit? Der Kernel unterliegt der GPL (ob es damit "Teil des GNU Projektes" wird, darüber könnte man sich trefflich streiten). Gewisse Anteile an Teilen der Distributionen (Userland, Applikationen) sind sicherlich aus dem GNU Projekt selbst bzw. unterliegen der GPL und anderen Lizenzen....
Die Haarspalterei um "Linux" Distibution versus "GNU/Linux" finde ich persönlich bescheuert und den persönlichen Befindlichkeiten einiger beteiligter Personen geschuldet....
pit234a hat geschrieben:
-zusätzliche SW über einen Paketbaum vorhanden? In welchem Umfang? Wie gut aktuallisiert?
Sicherlich interessant, den Umfang wird man als normaler User wieder schlecht einschätzen können. Die "Abstammung" von einer größeren Disto gewährleistet aber gemeinhin einen größeren Umfang an Paketen, die dann als RPM oder DEB vorliegen....
Das "wie gut aktualisiert" ist auch wieder zweischneidig ....
pit234a hat geschrieben:
-Mit welchem Desktop-Environment ausgeliefert? Wechsel zu anderen Desktop-Environments möglich? Welche?
Da habe ich mal nichts anzumerken
pit234a hat geschrieben:
-Gibt es Dokumentation zum Aufbau und Umgang mit der jeweiligen Version einer Distro?
Hmmm ... auch hier wäre wieder Umfang und Qualität wichtig zu wissen - wobei es zielgruppenabhängig sein kann, ob und inwieweit diese nötig / gewünscht ist.
pit234a hat geschrieben:
-Gibt es einfache Update-Mechanismen und wie gut werden diese gepflegt?
Hmm ... bezieht sich eigentlich auf die schon gestellte Frage des Software-/Paketmanagements.
pit234a hat geschrieben:
-Gibt es ein Wike oder Forum?
Gibt es fast immer ... fragt sich auch hier wieder, wie "gut" ist es qualitativ.....
pit234a hat geschrieben:
Diese Auflistung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, das ist nur, was mir adhoc so eben einfällt.
Schon klar
Über so einen kleinen Fragebogen liesse sich schon wieder trefflich diskutieren um nicht zu sagen, streiten.
pit234a hat geschrieben:
Außerdem lernte ich, dass es zwei große Richtungen mit verschiedenen Unterarten gibt. Über diese Schiene kann vielleicht auch eine bessere Zuordnung möglich sein. So gibt es schon ziemlich lange die Redhat-Linie und die Debian-Linie. Die Unterschiede waren früher eher so (ich kenne mich nicht wirklich damit aus, man mag mich korrigieren), dass bei Redhat eher eigenwillige Wege bevorzugt wurden, wenn das dort für sinnvoll und richtig erachtet wurde, während bei Debian eher konservativ auf Kompatibillität zu allgemein üblichen Standards Wert gelegt wurde. So wurden Neuerungen bei Debian auch eher spät erst eingebaut und der Paketbaum, der zwar sehr umfangreich ist, war auch nie besonders aktuell.
Nun ja, es gibt sicherlich eine Linie der verschiedenen Linux-Distos, die auf Debian basieren bzw. auf RedHat - wenn dies auch nach einigen Stammbaum-Ästen oft nur noch wenig mit dem ursprünglichen zu tun hat und sich über jetzt mehr als 15 Jahren viel verändert hat.
Die eigenwilligen Wege bei RedHat sind mir nicht (mehr) so präsent, da weiß ich nichts mit anzufangen - vielleicht kannst Du das besser erklären oder mir einfach nochmal in Erinnerung rufen? Auch das mit dem "aktuell" (ggf. versus "stabil") usw. ist oftmals "Ansichtssache" - auch wenn man es theoretisch an Versionsnummern festmachen kann. Persönlich halte ich da teils auch nicht für zielführend. Und es geht - bspw. in der Praxis der Debian-Verwendung - an den Realitäten der Linux(-Distribtions-)Nutzung durch die Anwender vorbei.
Ggf. meinst Du aber schlicht, daß es u.a. zwei grundlegende Verfahren gibt, Software zu paketieren, zu verwalten (Abhängigkeiten, Versionierung usw.) und dazu entsprechende Paketformate (Debian / DEB bzw. RPM) und Tools.
Dies sollte man nicht miteinander verwechseln!
pit234a hat geschrieben:
Aus Debian entstand Ubuntu und Knoppix und aus Redhat ging Fedora und Suse hervor.
Ich finde schon, dass auch in den Ablegern jeweils einige der ursprünglichen Besonderheiten erkennbar sind. Deshalb wäre eine Zuordnung zum jeweiligen Stammbaum vielleicht hilfreich, vielleicht auch mit Benennung der abweichenden Besonderheiten.
Einerseits ist sicherlich die Frage, ob und welches Format der Software-Verwaltung/Paketformat verwendet wird interessant. Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Genauso wie ggf. der "Stammbaum". Die Zuordnung ergibt sich aber ggf. einfach durch ein Blick in die jeweilige Projektseite der Distribution, die Wikipedia oder eine entsprechende Stammbaum-Grafik.
Die Besonderheiten aufzuzählem ist ggf. wieder müßig und kompliziert (für den einzelnen Nutzer).
Suse ist übrigens
kein Ableger von RedHat sondern ursprünglich von SLS/Slackware und nutzte später einfach nur das RPM Paketformat und entsprechende grundlegende Libs/Tools hierzu.
pit234a hat geschrieben:
Vielleicht ist es sinnvoll, Distributionen als "Standard" zu etablieren, die möglichst bekannt sind und dann die Unterschiede in Bezug darauf jeweils deutlich zu machen.
Na gut, am Ende landest Du dann wieder bei "populären" Linux-Distributionen ala Debian, Feodora etc., Mandriva, Mint, OpenSuse & Co., Ubuntu (und seine Ableger erster Ordnung) .. einen wirklichen "Marktanteil" zu bestimmen halte ich persönlich für schwierig. Hängt ggf. von der Nutzungsart ab etc.
Ach ja, was Besonderheiten angeht, so gibt es ja auch im Linux(distributions)bereich diverse "Standards" (teils in der Tat bereits ISO standardisiert) wie LSB (Linux Standard Base) und FHS (Filesystem Hierarchy Standard) ....
pit234a hat geschrieben:
Ich sage es mal so plakativ: Die verschiednen BSD haben damit nichts zu tun!
Jedenfalls ist in keinem BSD Linux drin.
Das wird nicht jeder nachvollziehen können, aber vor Jahren habe ich mich für FreeBSD entschieden und bin deshalb empfindlich.
Sicher muß man das nicht plakativ sagen
Es ist einfach so ... Linux ist ein Kernel und BSD hat eigene Kernel. Punkt.
Warum man das nicht "nachvollziehen" können soll, verstehe ich ehrlich gesagt nicht
Deshalb auch nicht deine Befindlichkeit (so nenne ich es mal) in diesem Punkt.
pit234a hat geschrieben:
Vieles, was ich in Linux-Systemen erfahren musste, wollte mir nicht gefallen und wenn nun das System meiner Wahl mit denen über einen Kamm geschoren wird, widerstrebt das mir ein wenig! Deshalb wäre ich froh, wenn nicht BSD-Systeme oder andere OpenSource-Unix-Systeme mit Linux-Systemen in den gleichen Topf geworfen würden, nur, weil sie vielleicht ähnlich aussehen oder gleiche Anwendungen nutzen können oder weil sie im Vergleich zu Microsoft-Systemen alle große Ähnlichkeiten aufweisen.
Klar, jeder hat so seine Erfahrungen gemacht .... im übrigen entwickeln sich Distributionen weiter, ggf. mag ein zweiter Blick nach einiger Zeut lohnen. Sicher, da tue ich mich auch schwer, insbesondere weil man - wenn man einmal eine gewisse Richtung gefunden hat - durchaus dabei bleibt. Zumal wenn man einfach nur seine "Dinge mit dem Rechner erledigen will" ... die genutzten Programme sind dann über Disto-Grenzen hinweg zu 90% dieselben ... das mag ich sogar auf Deine geliebten *BSDs ausdehnen wollen, die ja einen nicht unwesentlichen Teil an Software durchaus mit Linux(distributionen) gemeinsam haben bzw. wo es auch im direkten oberhalb des Kernels liegenden Userland Entsprechungen gibt - zwar komplett anders programmiert, teils anders in der Bedienung, aber mit gleicher Funktionalitätszielsetzung.
pit234a hat geschrieben:
Dragonlord hat geschrieben:
TbqTimo hat geschrieben:
Angeber!
Du hast angefangen
pit234a hat geschrieben:
...Ich sage es mal so plakativ: Die verschiednen BSD haben damit nichts zu tun!
Jedenfalls ist in keinem BSD Linux drin.
...
Ich habe die BSD aus der Liste enfernt
Nochmal: Ich glaube das hat niemand behauptet oder gleichgesetzt. Es ist vollkommen richtig zu erwähnen, daß "unetbootin" auch in der Lage ist, bootfähige USB-Speichermedien mit *BSD Systemen zu bestücken. Und das hat meiner Meinung nach Dragonlord auch nur erwäöhnt. Oder?
pit234a hat geschrieben:
Debian ist da wirklich bestrebt, die unterschiedlichen Möglichkeiten zu beweisen, die sich aus dem "Schichten"-Aufbau eines Unix-Systems ergeben. Das "UR-Debian" ist wohl ein GNU/Linux. Nachdem Linux bei vielen Anhängern von OpenSource aus unterschiedlichen Gründen mal mehr und mal weniger in Ungnade gefallen ist, reagierte man bei Debian durch optionalen Austausch des Kernels. Meist sind die verschiedenen Möglichkeiten eher experimentel zu sehen und werden nicht unbedingt wie üblich gepflegt, aber es gibt so was wie Debian-GNU/kFreeBSD, was besagen soll, das hier der Kernel von FreeBSD genommen wird, um Linux zu ersetzen.
Zu den Gründen der Ungnade - das würde mich wirklich genauer interessieren, was Du dort meinst
Persönlich halte ich vieles aus diesem Bereich für als allgemeingültig erklärte Gerüchte, hochstilisierte Geschichten oder schlicht "Befindlichkeiten". Jedes System hat nunmal seine Fans, da ist sogar innerhalb "Linux" nicht einheitlich .... oftmals werden auch lang vergangene Mythen, die offenbar nicht ausrottbar sind, wieder und wieder vorgekaut.
In der effektiven Betrachtung wird sich schon allein aufgrund bestimmter Nutzung und "Konfiguration" ein konkreter Vor- oder Nachteil ergeben, bei sonst in etwa gleichen Ausgangsbedingungen (gleiches "Linux" oder *BSD).
Hinzu kommt sicher eine je nach Person unterschiedliche Sichtweise
Das sieht man ja auch bspw. bei Dir und mir .... eigentlich liegen wir nicht weit auseinander, doch ist die Sichtweise im Detail oft verschieden.
Bzgl. "Debian": Debian hat sich sicherlich zum Ziel gesetzt, ein System zu entwickeln das u.a. (komplett) "frei" ist und nicht nur auf einer Linie von Kerneln basiert. Aus welchen Gründen auch immer, manche mögen mehr sinnvoll erscheinen ("Auswahl zw. verschienden Kerneln", "Unabhängigkeit von einer bestimmten Kernel-Variante") als andere ("Weil man es eben [techn.] kann ...").
Bei letzterem bspw. mag ich gern die Augen rollen .... ist wieder eine persönliche Befindlichkeit meinerseits. Die Frage ist, ob es auf lange Sicht sinnvoll ist und nicht - wie Du es bei anderen Distos ja vermutest - nur darum geht, es der eigenen Anhängerschaft möglichst bequem zu machen.
Im ürbrigen ist da auch das Ziel, von BSD nur den Kernel und das nötigste Userland zu nehmen, einen Großteil dessen aber durch Debian Bestandteile zu ersetzen, also GNU im wesentlichen.
pit234a hat geschrieben:
In der BSD-Welt ist es unüblich, dem Kernel einen eigenen Namen zu geben und er wird stets zusammen mit einem darauf abgestimmten Userland publiziert, das nicht GNU ist. Linux ist "nur" der Kernel (auch wenn das versehentlich immer wieder anders benutzt wird) und es kommt auch nicht immer und ausschließlich mit GNU daher. Wichtig ist, das die Entwicklung von Linux und GNU recht unabhängig voneinander laufen, während bei den BSDs Kernel und Userland gemeinsam entwickelt wird.
Ein vielleicht wesentlicher Unterschied ist, dass der Kernel von FreeBSD von einem MACH abgeleitet ist und das war im Grunde genommen ein Microkernel. Linux war ein monolithischer Kernel und näherte sich erst durch die zur Laufzeit ladbaren Module dem Prinzip Micro-Kernel an.
Klar, Linux war von Anfang an "nur" der Kernel (trotz allem gehören logischerweise bestimmte "Userland"-Programme auch für den Kernel mit dazu) ... und *BSD und Linux haben durchaus verschiedene Arten der Distribution bzw. auch Entwicklungsprozesse.
Ohne es jetzt mal besonders nachrecherchiert zu haben, bin ich allerdings der Meinung, daß die wichtigsten *BSD, auch Dein FreeBSD, einen prinzipiell monolithischen Kernel haben, genauso wie Linux. Jedenfalls keinen von einem Mach-Kernel abgeleiteten bzw. kein Mikrokernel! Persönlich bezweifle ich, ob das wirklich eine Rolle für den Benutzer spielt
Das bzgl. Mach-Kernel mag auf Mac OS zutreffen, was ein ("wildes") Sammelsurium aus einem Mach-Mikrokernel (XNU wenn ich nicht irre - das erwähnst Du ja selbst) + das Userland von FreeBSD + verschiedene andere Komponenten. Effektiv ist es auch hur sowas wie eine "Distribution" verschiedenen Komponenten bzw. ein hybrider Kernel
pit234a hat geschrieben:
Die Unterschiede sind in der Praxis inzwischen eher irrelevant, besonders vor dem Hintergrund vollkommen anderer Entwicklungs-Schwerpunkte, wie sie zum Beispiel in DragonFlyBSD zu sehen sind.
(Mac-OS-X wiederum nutzt einen vollkommen eigenen Kernel (XNU-basiert), der auch als Micro-Kernel gelten kann und wurde angeblich aus FreeBSD entwickelt, doch davon merkt man kaum etwas. Da findet sich mehr GNU, als FreeBSD und auch in FreeBSd selbst fließt viel von GNU ein).
... siehst Du ja ähnlich wie ich
siehe vorherigen Absatz.
pit234a hat geschrieben:
Also, ja, es gibt diese Versionen und Bestrebungen, den herkömmlichen Linux-Kern nicht zu nutzen und ihn etwa durch andere Kernel zu ersetzen und nicht nur bei Debian. Es gibt auch Versionen von Linux, die von eingeflossenenem verschlossenem, möglicherweise proprietären Code befreit sind, wie er von Linus Thorvalds in pragmatischer Art benutzt wurde, um bestimmte HW zu unterstützen (einige Wlan-Chips, so weit ich das sehe). Man sagtemir auch, dass bei manchen Distributionen unterschiedliche Patch_versionen eines Linux angeboten würden, um diesen Belangen mancher Anwender Rechnung zu tragen.
Im Kernel selbst sind eigentlich kaum, um nicht zu sagen KEINE proprietären Codebestandteile (irgendwo schließt sich das rein logisch bereits aus). Praktisch benötigen einige Hardwaregeräte nunmal eine, zur Laufzeit zu ladende Firmware (die dann oft nur als binäres Stückchen ohne Quellcode daherkommt).
Am Ende läuft es schlicht auf die Frage hinaus: Funktioniert eine bestimmte Hardware / ist diese nutzbar oder nicht. Mag am Ende auch entscheidend sein, ob man das betreffende "Linux" dann als brauchbar empfindet.
Da kann sicherlich die persönliche Sichtweise durchaus variieren ... wobei auch der Nutzer je nach Verwendungszweck damit ein Problem haben mag oder auch nicht. Auf einem Server interessiert es ggf. wenig, ob bestimmte WLAN Hardware, Grafikkarten oder ein DVB-T/S Gerät eine proprietäre / closed-source Firmare braucht oder nicht.
Entweder lebt man dann mit den Einschränkungen (meinetwegen auch aus "Überzeugung"), kauft sich andere Hardware oder was auch immer....
pit234a hat geschrieben:
Ganz allgemein ähnelt das Paket-System bei Debian (apt und Konsorten) in gewisser Weise dem bewährten System aus FreeBSD und beide Systeme dürfen getrost als leicht konservativ gelten und halten sehr lange an bewährten Strukturen fest. Bei beiden ist es nicht wichtig, Neuerungen sofort einfließen zu lassen und beide sind sehr träge darin, Automatismen einzuführen, die ihre Benutzung vereinfachen könnten. Sie schielen nicht auf Quote und wollen sich nicht verbiegen, um Nutzern zu gefallen. Dazu kann und darf man unterschiedlicher Meinung sein, aber es ist gewiss als Ähnlichkeit nennenswert.
Naja, grundsätzlich bin ich der Meinung, daß sich Debian- und RPM Paketsystem in der praktischen Nutzung nicht wesentlich unterscheiden.
Über das "konservativ" usw. könnte man auch trefflich streiten. Denn in der praktischen Anwendung gibt es neben der stabilen Version der Paketbaumes ("stable", derzeit Lenny), in der eigentlich nur "Sicherheitsupdates" einfließen (was effektiv praktisch nicht stimmt) noch die Zweige "testing" sowie "unstable" und vereinzelt "experimental".
In der praktischen Anwendung ist es oft so, daß (etwas erfahrenere) Benutzer oftmals durchaus Teile aus "testing" oder gar "unstable" installieren und damit ein wesentlich aktuelleres System haben, als es das "offizielle" stabile Debian/Linux ist.
Also mit Deinen Ausführungen bzgl. träge, konservativ etc. gehe ich nur sehr zögerlich bis teilweise gar nicht konform. Ebenso könnte man auch über "Sie schielen nicht auf Quote und wollen sich nicht verbiegen, um Nutzern zu gefallen ...." streiten, wenn ich genau wüßte, was Du damit meinst.
Siehe bspw. oben, sehe ich persönlich die Debian/*BSD Varianten, die teilweise ja produktiv nicht mal vernüftig funktionieren (ebenso wie das als fast rein GNU angedachte Debian/Hurd), zu überwiegendem Teil als techn. Machbarkeits-"Spielerei", Befriedigung eigener Befindlichkeiten der Benutzer etc. und in der Endabschätzung eher als Verschwendung von Ressourcen .... und in gewisser Weise schon als "dem Nutzer gefallen wollen" - weil man ja u.a. das "gewohnte" Debian-Feeling etc. bieten will, nur mit BSD Kernel ... dabei einen Großteil des Userlands etc. aber austauscht .....
Insofern steht es eher in guter Tradition von freier Forschung und Entwicklung als in reinem Nutzdenken. Es sicherlich wird es - hoffentlich - auch einige positive Effekte zeitigen .... ggf. laufen sich derartige Projekte dann auch einfach tot....