Re: [1015] behelfsweise am Batterie-Steckanschluss betreiben
Heureka - selbst eine Lösung gefunden:
Technische Lösung
man benötigt:
entweder den ja durch den Wegfall der Ladefunktion kaum noch nutzbaren eigenen Akku oder einen baugleichen, schwachen oder „defekten“ (nicht mehr ladefähigen*) Akku –
*meist dadurch bedingt, dass bei Tiefentladung ein neues Nachladen elektronisch blockiert wird, da ansonsten ein Kurzschluss- bzw. Überhitzungsrisiko droht
bekommt man ggfs. als „Bastelware“ günstig über eBay
man nehme:
nach behutsamem Öffnen des Akku-Gehäuses die darin gelagerten Zellen heraus …
Feststellung:
Je 2x 3 Zellen (bei schwächeren Modellen nur 1x 3) in Reihe, wobei neben dem „Plus“ am Kopf des ersten und dem „Minus“-Anschluss am Fußpunkt des dritten (Doppel-)Akkus jeweils zwischengelötete Litzen die dreistufige Spannungskaskade abgreifen –
im Fall des hier ausgeschlachteten Schrott-Akkus löste vermutlich die zu niedrige Restladung von nur noch 2,76 V über einem der drei (Doppel-)Elemente die elektronische Tiefentladungssperre aus ..
Achtung: vorsichtiger Umgang, nicht kurzschließen, ordnungsgemäß entsorgen …
Was nicht funktioniert hat:
Simulation der 3 Akku-Elemente durch insgesamt 12 V – mit experimentell fingierter Spannungsteilung über drei in Reihe geschaltete 13KOhm-Widerstände an die Zwischenabgriffe - - zwar stimmen die gedrittelt messbaren Spannungswerte von jeweils rd. 4V , dennoch schaltet die Sicherungselektonik nicht frei …
Was aber funktioniert:
behutsames Freilegen des Akku-Elektronik-Faches von innen (hinter dem Kontakt-Block zum Eee hin), Aufsuchen der insgesamt 9 Lötpunkte, die zu den Kontaktzungen des Kontakt-Blocks gehören –
Anlöten einer Litze an einen oder beide der „Plus“-Anschlüsse (s.u.), darüber bei eingesetztem „leerem“ Akku-Gehäuse +12V von einem externen Netzeil einspeisen („Minus“ vereinfachend an die durchleitende vormalige Massefahne der Akku-Elemente)
Erklärungsversuch:
Der Anschluss-Block der zum 1015 passenden Akkus hat insgesamt 9 Kontaktzungen/Fächer;
Achtung: die Anschluss-Blocks anderer Eee-Baureihen sehen gleich oder ähnlich aus, haben aber ggfs. andere Pin Belegung !!
von hinten in den Akku-Port hineinsehend sind rechts zwei etwas längere Zungen, hier in provisorischer Nummerierung als 1 und 2 bezeichnet; diese repräsentieren „Masse“ sowohl am Akku als auch im 1015; an zwei genau am anderen Ende liegenden Pins, also als Nr 8 und 9, liegt beim 1015 „Plus“; dabei sind 1+2 bzw. 8+9 innerhalb des Eee MoBo verbunden – vermutlich aber in der Akku-Elektronik über Richtungsdioden zur Steuerung „Laden“ bzw. „Liefern“ getrennt.
Eine ausschließliche Direkteinspeisung von 12 V an die „Plus“-/“Minus“-Kontakte des 1015 funktioniert nicht: zwar fährt das System über etwa eine Sekunde kurz an, schaltet dann aber sofort wieder ab. Offensichtlich erfolgt über die anderen Kontakte 3 bis 7 (s.u.) ein Informationsaustausch zwischen Akku und Ladeelektronik des Eee, über die der korrekte Funktionszustand des Akkus signalisiert wird; fehlen diese Signale, bemerkt die Ladesteuerung des Eee rasch, dass da irgend etwas mit der Akku-Versorgung nicht stimmt und löst eine Sicherheitsabschaltung aus.
Dem Anschein nach genügt jedoch auch die „leere“ (bzw. retrograd gespeiste) Akku-Elektronik, um der Ladeelektronik des Eee ein „ok“ zu geben und die Funktion zu stabilisieren – wobei unter Win7 als Funktionszustand der Akkubetrieb mit „entladenem“ Akku-Symbol und Meldung „“Unbekannt verbleiben“ angezeigt wird
Übrigens:
ein zu schwaches Behelfsnetzteil – experimentell ein 12V-(/5V)-Netzteil für externe Festplatte mit je 2A Leistungsfähigkeit führt ebenfalls nur zu einem kurzen Anlauf und dann Notabschaltung nach etwa 2-5 Sekunden - eine Prüfmessung ergab, dass die Spannung unter der Last des Hochfahrens bis etwa 9 V in die Knie ging und damit offenbar ebenso unter ein technisches Sicherheitslimit fiel – mit einem behelfsweise reaktivierten ATX-Netzteil funktioniert die Sache anstandslos
Bedarfsberechnung:
gemäß Original-ASUS-Steckernetzeil des 1015PX 19V/1,58A = 30W Leistung; alternativ beim Modell 1015BX Tischnetzteil 19V/2,1A = 40W Leistung; bedeutet bei 12V mindestens 2,5A bzw, 3,33A Bedarf - laststabilisiert!, wobei darin anteilig/zusätzlich der Akku-Ladebedarf berücksichtigt ist
Nacharbeit:
mit Einbau einer passenden Niedervolt-Buchse in das leere Akkugehäuse und dortiger interner Verlötung sieht die Angelegenheit auch optisch fast „normal“ und optisch wieder Schreibtischfähig aus ...
Viel Spaß und viel Erfolg beim Nachmachen